Die Übersetzung von Demenz aus dem Lateinischen ist bereits die mehr als deutliche Beschreibung der Krankheit. Sie lautet: „ohne Geist“ und kann als Nachlassen der Verstandeskraft begriffen werden. Es handelt sich um eine krankheitsbedingte Störung der Leistungsfähigkeit des Gehirns. Bei schleichendem Verlauf bauen die kognitiven Fähigkeiten immer weiter ab. Per Definition bedeutet Demenz, dass die geistigen Leistungsfähigkeiten mehrerer Bereiche beeinträchtigt sind.
Schätzungen zufolge sind in Deutschland mehr als eine Million Menschen von dieser degenerativen Krankheit betroffen – Tendenz aufgrund der zunehmend älter werdenden Gesellschaft definitiv steigend. Es existieren verschiedene Formen und somit auch Ursachen der Demenz, die schon aus therapeutischen Gründen diagnostisch voneinander abgegrenzt werden müssen. Auch treten diese Demenz-Formen in unterschiedlicher Häufigkeit auf.
In den meisten Fällen ist die Krankheit nicht heilbar; allerdings lässt sich der Verlauf mildern. Unbedingt bedeutsam für die begleitende Therapie ist die gesichert zuverlässige und pünktliche Medikamentenstellung. Was aber, wenn das Gedächtnis der Betroffenen sich langsam verabschieden will, obschon sie ansonsten noch körperlich relativ fit sind? Mit sinnvollen Hilfsmitteln lässt sich der würdevoll selbstbestimmte Alltag der Demenz-Erkrankten lange aufrechterhalten. Eine pragmatische, hundertausendfach bewährte und vor allem zeitgemäße Unterstützung für die korrekte Medikation ist unser automatischer Tablettenspender CAREOUSEL. Die verordneten Präparate lassen sich zugriffssicher vorsortieren, sodass das Risiko von Fehlmedikation und Überdosierung entfällt. Zur rechtzeitigen Einnahme werden die Patienten mit Wecktönen und auch optischen Signalen aufgefordert. Das Resultat ist eine deutlich entspanntere Situation für die Betroffenen als auch die Familienangehörigen oder Pflegekräfte.
Spitzenreiter im negativen Sinne ist mit etwa 40 bis 50 Prozent die reine Alzheimer-Demenz. Bei Alzheimer handelt es sich um eine hirnorganische Krankheit, bei der Nervenzellen und die Übertragungsstellen für die neuronalen Botenstoffe – die Neurotransmitter – gestört, geschädigt und irreparabel zerstört werden.
Weitaus weniger häufig ist die rein vaskuläre Demenz. Kardinalursachen sind Veränderungen der kleinen Blutgefäße im Gehirn mit der Konsequenz von chronischen Durchblutungsstörungen, außerdem Schlaganfälle. Aufgrund ihrer speziellen Disposition besonders gefährdet sind Menschen mit Bluthochdruck – der Hypertonie – sowie an Diabetes mellitus – der Zuckerkrankheit – Erkrankte.
Kaum weniger häufig als die reine Alzheimer-Demenz tritt die Mischform aus Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz auf. Bei rund 30 Prozent der Fälle führt die Diagnose zu diesem Befund. Demnach eine Kombination aus der hirnorganischen Nervenschädigung und der unterschiedlich ausgeprägten Durchblutungsstörung.
Die Frontotemporale Demenz zeichnet als spezifisches Merkmal aus, dass die Nervenzellen zunächst im Stirn- und Schläfenbereich abgebaut werden. Wissen muss man in diesem Zusammenhang, dass dieses Hirnareal für die Kontrolle von Sozialverhalten und Emotionen steht. Zwangsläufig ist hier eine Veränderung der Persönlichkeit des betroffenen Menschen unausweichlich. Äußern kann sich das in unkontrollierbaren Aggressionen, Teilnahmslosigkeit, Taktlosigkeit und ungezügeltem essen oder trinken.
Verantwortlich für die Lewy-Body-Demenz ist die Ablagerung von Eiweißresten in den Nervenzellen der Großhirnrinde und des Hirnstamms. Diese Einschüsse können bereits im Frühstadium der Erkrankung für Sinnestäuschungen und Halluzinationen sorgen. Die Zellkommunikation und Signalübertragung wird maßgeblich behindert. Obschon Lewy-Körperchen eigentlich krankheitsbildtypisch für Parkinson-Patienten sind, existieren maßgebliche Unterschiede: Demente Patienten vertragen die bei einer Parkinson-Therapie üblichen Neuroleptika sehr schlecht. Andererseits sprechen sie zumeist sehr gut auf Cholinesterase-Hemmer an.
Diese bisher genannten Varianten werden unter dem Oberbegriff primäre Demenz zusammengefasst. Die sekundäre Demenz definiert sich hauptsächlich durch andere Grundschädigungen und ist in vielen Fällen in gewissem Umfang heilbar. Diese selteneren Formen teilen sich größtenteils unter den vom Ansatz her potentiell reversiblen Erkrankungen auf. Dazu zählen Depressionen und weitere Ursachen wie chronischer Alkoholismus (Korsakow-Syndrom), Verletzungen, Tumore im Gehirn oder Unterfunktionen der Schilddrüse, auch entzündungsbedingte Erkrankungen des Nervensystems oder spezielle Formen wie die Demenz in Folge der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Es gibt zahlreiche weitere Varianten und Ursprünge, deren dedizierte Aufzählung hier den verständlichen Rahmen sprengen könnte.
Wirklich gezielte Vorbeugung ist nicht möglich. Grundsätzlich ratsam ist eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Nikotin und eine allgemein gesunde Lebensweise. Als weitere Risikofaktoren gelten u.a. starkes Übergewicht, Unterfunktionen der Schilddrüse, überhöhte Cholesterinwerte und Bluthochdruck. Auch wer geistig, intellektuell und sozial nicht aktiv am Leben teilnimmt, steigert das Risiko einer Demenz-Erkrankung.
Wie eingangs betont, spricht man nur dann von einer Demenz, wenn mehrere – mindestens zwei – krankheitsbilddefinierende Merkmale auftreten. Das Kardinal-Symptom ist das nachlassende Erinnerungsvermögen. Zu den Sekundärmerkmalen gehören Sprachstörungen, was medizinisch als Aphasie bezeichnet wird, die Beeinträchtigung von Fein- und Grobmotorik mit dem Begriff Apraxie, außerdem unter der Bezeichnung Agnosie die Unfähigkeit, Gegenstände zu erkennen.
Hinzu kommt, dass Demenz-Patienten Schwierigkeiten haben können, komplexere Leistungen über mehrere Stufen auszuführen. Die als Exekutivfunktionen benannten Hirnleistungen wie das Einhalten von Reihenfolgen oder die Organisation und Planung von Arbeitsschritten werden immer beschwerlicher, bis sie sich irgendwann nicht mehr koordinieren lassen. Wird neben dem beeinträchtigen Erinnerungsvermögen mindestens ein weiteres der benannten Symptome über mehr als sechs Monate beobachtet, kann das Demenz-Syndrom diagnostiziert werden.
Bei einer Demenz im Frühstadium werden häufig psychische Störungen beobachtet. Das Problem: Diese Anzeichen können von einer Depression nur schwerlich unterschieden werden. Eine Abgrenzung und Ausschlussdiagnostik bleibt lange im Bereich der Spekulation. Auch lässt sich das charakteristische Demenz-Symptom schlechthin – die Vergesslichkeit – nicht per se der Krankheit zuordnen. Eine übliche Altersvergesslichkeit ist etwas vollkommen Normales und deutet als alleinstehendes Merkmal noch nicht auf eine degenerative Erkrankung.
Die Diagnose der behandelnden Ärzte kann sich erst durch weitere Spezifika verdichten: Neben den Sekundär-Symptomen Aphasie, Apaxie, Agnosie und beeinträchtigten Exekutivfunktionen können Verhaltenssymptome wie manisch-depressive Phasen, Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, und weitere Indikatorenden den Befund Demenz erhärten.
Der Verlauf von Demenzerkrankungen lässt sich nicht definitiv voraussagen. Einerseits ist der abhängig von der spezifischen Ursache und Demenzform. Auf der anderen Seite ist auch bei identischer Ursache und Form die fortschreitende Entwicklung und Ausprägung immer individuell. Zu beobachten ist allerdings, dass ein Form-bedingter Verlauf sich üblicherweise erst im höheren Alter bemerkbar macht. Wenigstens einigermaßen zuverlässige Aussagen lassen sich über die verschiedenen Varianten der Primär-Demenz treffen.
Bei der Alzheimer-Demenz, Parkinson-Demenz und Lewy-Body-Demenz beginnt der typische Verlauf in fortgeschrittenem Alter, entwickelt sich langsam und schreitet im negativen Sinne kontinuierlich bei stetigem Verlust der Nervenzellen voran. Ebenso die Frontotemporale Demenz. Der Unterschied: Der erkenn- und diagnostizierbare Verlauf beginnt weitaus früher. Abweichend von diesen kontinuierlichen Verläufen kann sich die vaskuläre Demenz schubweise entwickeln. Spezifisch für diese Form ist das beinahe bipolare Auftreten von nachlassender Geistesfähigkeit und Phasen, in denen die Menschen vollkommen klar denken können.
Unausweichlich für die Betroffenen selbst als auch deren Angehörigen bleibt allerdings, dass der Zustand sich keinesfalls verbessern wird. Eines Tages hat der Erkrankte keinen Zugriff mehr auf seine eigenen Erinnerungen und wird auch den Ehepartner oder die Kinder nicht mehr erkennen. Demenz ist eine zumeist altersbedingte Krankheit. Dabei stellt sich eigentlich nicht die Frage, ob das Erinnerungsvermögen irgendwann nicht mehr vorhanden ist, sondern vielmehr wann das der Fall ist. Ist der Tod schneller als der fortschreitende Verlust der Hirnzellen? Oder überlebt der Tod die bedrückende Entwicklung? Wohlgemerkt: Demenz ist nicht tödlich. Sie tötet nur schleichend das Gehirn und die Persönlichkeit.
Vor der Therapie steht die Diagnostik. Zumal manche psychische und neurologische Störung mit einer Demenz verwechselt werden kann ist die Differentialdiagnostik von besonderer Bedeutung, um sowohl medikamentös als auch nichtmedikamentös die richtige Therapie festlegen zu können. Fakt ist: Je früher mit einer Therapie begonnen wird, umso würdevoller lässt sich das Leben der Betroffenen gestalten. Das will sagen: Sobald der Befund „Demenz“ getroffen wurde, wird unverzüglich mit den therapeutischen Maßnahmen begonnen.
Neben der individuell festzulegenden medikamentösen Therapie ist es das Ziel bei der Behandlung, den Zustand des Patienten über sämtliche Stadien hinweg so weit wie möglich zu optimieren. Dafür werden sämtliche Sinne angesprochen. Eingesetzt wird die Ergotherapie für die Verbesserung oder Aufrechterhaltung allgemeiner Fähigkeiten. Kontinuierlich wird die Hirnleistung mit den unterschiedlichsten Angeboten trainiert, sei es beispielsweise das Rätselraten, das Gesellschaftsspiel und vieles mehr. Um die charakteristischen Bewegungseinschränkungen weitestmöglich heraus zu zögern und die allgemeine Fitness zu verbessern, wird die Physiotherapie eingesetzt. Hinzu kommen verhaltens- und musiktherapeutische Angebote, wodurch die seelische Konstitution gesteigert und das Langzeitgedächtnis angesprochen wird.
Medikamentös wird die Demenz mittlerweile mit speziellen Medikamenten behandelt. Eingesetzt werden dabei u.a. Cholinergica und auch Memantin. Obschon die Krankheit nicht heilbar ist, kann sich der Krankheitsverlauf um mehrere Jahre verzögern lassen. Wichtig für die effektive medikamentöse Unterstützung sind insbesondere zwei Faktoren: Die möglichst frühzeitige Diagnose mit unmittelbarer Therapie und die Therapietreue. Werden Medikamente nicht rechtzeitig bei geringstmöglichen Karenzzeiten eingenommen, kann das Versäumnis bei den Patienten Verwirrungen auslösen und in der Folge für psychische Belastungen und Störungen sorgen.
Bei Demenz-Erkrankten ist zunächst das Kurzzeitgedächtnis von den Störungen betroffen. Die selektive Aufmerksamkeitswahrnehmung und Merkfähigkeit schwinden schleichend, aber kontinuierlich. Auf der positiven Kehrseite der Medaille steht, dass die im Langzeitgedächtnis eingeprägten Inhalte weiterhin kognitiv und emotional angesprochen werden können- Exakt an diesem Punkt setzt der digitale Tablettenspender CARESOUSEL therapieunterstützend und als Hilfestellung für Angehörige und Pflegende an:
Das Gerät signalisiert mit akustischen oder optischen Signalen die Einnahmezeit. Pragmatisch bedeutet das: Die Demenz-Erkrankten können auf diese Trigger-Signale trainiert werden – eine Konditionierung nach dem pawlowschen Prinzip. Erklingt die spezielle Melodie oder leuchtet das CAREOURSEL auf, steht der Demenz-Erkrankte auf und nimmt die Medikamente ein. Ein antrainiertes Verhaltensmuster, wobei er auf den „Weckruf“ immer gleich reagieren wird. Außerordentlich bedeutend ist in diesem Zusammenhang, das Training so früh wie möglich zu beginnen. Eben dann, solange Informationen sich noch aus dem Kurz- ins Langzeitgedächtnis „überführen“ lassen.
Das CAREOUSEL verfügt über insgesamt 28 vorsortierbaren Einzelfächer. Machbar ist damit bei vier Einnahme-Intervallen täglich die Vorsortierung für einen Wochenzeitraum. Diese Fächer rotieren zum jeweils geforderten Abgabezeitpunkt. Zugriff auf die Medikamente ist ausschließlich über eine einzige Öffnung möglich. Eine Überdosierung oder Fehleinnahme ist dank dieses simplen, digital gesteuerten Prinzips nicht mehr möglich.
Der Sicherheit zuliebe.